Polizeipräsidentin Friederike Zurhausen stellte in ihrer Rede den Wandel der Polizei in all den Jahren heraus. "Der Polizist hat sich vom soldatisch geprägten, kaisertreuen, säbelrasselnden Offizier nach und nach in einen Bürger in Uniform, in einen vertrauensvollen Freund und Helfer, verwandelt."
Sehen, Fühlen, Verstehen und nicht Vergessen
Ein Jubiläum bedeutet auch immer das Vergangene zu beleuchten. Im Falle des PP Recklinghausen eine Vergangenheit, die in der NS-Zeit von Gräueltaten geprägt war, an denen auch Polizeibeamte dieser Behörde beteiligt waren. "Nur wenn wir 'Sehen, Fühlen, Verstehen und nicht Vergessen' können wir die Dimension der Verantwortung erkennen, der wir im täglichen Einsatz für die Bürgerinnen und Bürger gerecht werden müssen", so unserer Behördenleiterin weiter. Mit dem Historischen Pfad im Polizeipräsidium wurde ein Ort geschaffen, an dem die Beschäftigten unserer Behörde, aber auch Bürgerinnen und Bürger, Einblicke in die Vergangenheit erhalten und einen Raum haben, sich mit ihr auseinanderzusetzen. Viele unserer Kolleginnen und Kollegen haben den Pfad mit viel Liebe zum Detail gestaltet.
Unsere besonderen Herausforderungen
Frau Zurhausen war aber nicht nur der Blick in die Vergangenheit wichtig. Die Anforderungen der Bürgerinnen und Bürger an die Polizei sind groß. "Diesem Vertrauen gerecht zu werden, ist eine besondere Herausforderung in einer Welt, in der die Politik von Zeitenwende spricht. In einer Welt, die aktuell unbeständig, komplex und mehrdeutig ist," sagte Friederike Zurhausen. Die Behördenleiterin stellte hier noch einmal die besondere Bedeutung der vertrauensvollen Netzwerkarbeit u.a. mit den Städten des Kreises Recklinghausen und der Stadt Bottrop heraus.
Wer ist der Wächter der Wächter?
Unsere Polizeipräsidentin betonte, dass der zunehmende Rechtsextremismus eine der zurzeit größten Bedrohungen für die innere Sicherheit, für die Demokratie hier in unserem Land ist. Und gerade deshalb ist jeder funktionierende Rechtsstaat auf starke und unabhängige Institutionen angewiesen, die die staatliche Rechtssicherheit so effizient schützen, dass die Bürger Vertrauen zu ihnen aufbauen können.
Gerade wir als die ausführende Gewalt im Staat müssen uns ja immer wieder mit der Frage konfrontieren lassen, wer der Wächter der Wächter sein soll und an welchen Werten wir uns in der jeweiligen Entwicklung messen lassen wollen bzw. gemessen werden.
Ein Fest mit abwechslungsreichem Programm
Unser Minister des Innern des Landes NRW, Herbert Reul, konnte selbst leider nicht kommen. Er richtete einige persönliche Worte per Videobotschaft an uns.
Die Jazz-Pop-Rock-Band des Landespolizeiorchesters NRW sorgte - gesanglich unterstützt von unserer Kollegin Josephine Schulz - für einen stimmungsvollen musikalischen Rahmen.
Im Rahmen der Veranstaltung wurde auch die eigens für das Jubiläum angefertigte Zeitstele präsentiert. Sie wurde von dem Bottroper Künstler Guido Hofmann aus einem Ibbenbürener Sandstein erstellt. In ihr finden ein unter anderem ein Diensthemd, ein ausgrangiertes Funk- sowie Alkoholtestgerät, ein Exemplar unserer Festtagszeitschrift und das aktuelle Sicherheitsprogramm Platz. In 50 Jahren soll sie wieder geöffnet werden. Bis dahin steht sie im Foyer des PP Recklinghausen.