Statement Polizeipräsidentin Friederike Zurhausen
Gedenken an Reichspogromnacht
Am 09.11.1938 wurde durch das nationalsozialistische Regime in der Reichspogromnacht Synagogen und jüdische Gebäude in Brand gesetzt und mehrere hundert Menschen ermordet, 30.000 jüdische Menschen wurden verhaftet oder verschleppt. Es war der Beginn der systematischen Verfolgung der jüdischen Bevölkerung und der Anfang des Holocaust.
Polizei Recklinghausen

„Es darf nicht sein, dass sich Jüdinnen und Juden 85 Jahre nach dieser grausamen Nacht und nach den Verbrechen des Nationalsozialismus wieder in Angst leben“, sagt unsere Polizeipräsidentin Friederike Zurhausen.

Bezogen auf das aktuelle Demonstrations- und Protestgeschehen bleibt festzuhalten: Meinungsfreiheit und die Versammlungsfreiheit sind im Grundgesetz fest verankert, haben aber klare Grenzen. Diese sind überschritten, wenn jüdische Menschen beleidigt werden, der Holocaust oder die Existenz Israels in Frage gestellt werden.

„Wir werden alles dafür tun, damit sich unsere jüdischen Mitmenschen sicher fühlen“, sagt die Polizeipräsidentin.

„Nie wieder!“ ist jetzt.

Gedenkveranstaltungen zur Reichspogromnacht - Polizei zieht Bilanz

Zum Gedenken an die Reichspogromnacht hat es im Kreis Recklinghausen und in Bottrop zahlreiche Versammlungen und Veranstaltungen gegeben. In Bottrop, Dorsten, Gladbeck, Castrop-Rauxel, Haltern am See, Herten, Recklinghausen, Datteln und Waltrop gingen hunderte Menschen auf die Straße, um an die Verbrechen des Nationalsozialismus zu erinnern.

Im gesamten Kreis Recklinghausen und in Bottrop zeigte die Polizei verstärkt Präsenz. Insgesamt konnten nahezu alle Veranstaltungen störungsfrei durchgeführt werden.

Lediglich in Castrop-Rauxel kam es zu einem Zwischenfall im Rahmen der Versammlung. Hier entwendeten eine 16-jährige und eine 19-jährige Castrop-Rauxelerin am Simon-Cohen-Platz einem 56-jährigen Castrop-Rauxeler eine Israel-Fahne und rannten davon. Ein Mitarbeiter der Stadt konnte ihnen folgen und die Polizei hinzuziehen. An der Leonhardstraße/ Mühlengasse wurden die jungen Frauen mit der Fahne angetroffen.

Die Castrop-Rauxelerinnen wurden zur Polizeiwache gebracht. Der polizeiliche Staatsschutz ermittelt.

In dringenden Fällen: Polizeinotruf 110