Bild Reflektierende Retter
Sicherheit durch Sehen und Sichtbarkeit
Nur wer sichtbar ist, wird auch gehen. Durch rechtzeitiges Erkennen von Gefahren und Personen können Unfälle vermieden werden.

"Sehen und gesehen werden" ist nur das Motto bei vielen öffentlichen Veranstaltungen, sondern auch im Straßenverkehr´- und hier entscheidet dieses Motto über ihre Gesundheit. Denn nur wer sichtbar ist, wird auch gehen. Durch rechtzeitiges Erkennen von Gefahren und Personen können Unfälle vermieden werden.

Nachfolgend wollen wir Ihnen einige Hinweise geben, wie Sie Ihre Sicherheit im Straßenverkehr verbessern können.

Beleuchtung am Fahrzeug

Kontrollieren Sie - zu Ihrer eigenen Sicherheit - die Beleuchtungseinrichtungen Ihres Fahrzeugs vor jedem Fahrtantritt.

Alle lichttechnischen Einrichtungen an einem Fahrzeug müssen bauartgeprüft sein. Beleuchtungseinrichtungen, die unzulässig oder falsch angebracht sind, führen zu Fehlinterpretationen der für Fahrzeuge typischen Signalbilder. Verstöße dagegen werden bei Kontrollen von der Polizei geahndet.
 

Nicht erlaubt am Fahrzeug sind:

  • Beleuchtete Firmenschilder
  • Namensschilder mit umlaufender Beleuchtung
  • Punktstrahler mit farbigem Licht
  • Beleuchtete Reklameteile
  • Beleuchtete Scheibenwaschdüsen
  • Unterbodenbeleuchtung


Tipp:
Machen Sie jedes Jahr den Licht- Check in der Fachwerkstatt oder beim ADAC - kostenlos im Rahmen der Internationalen Kraftfahrzeug--Beleuchtungsaktion im Oktober.

Testen Sie Ihre Sehkraft

Verantwortungsbewusst sollen alle Teilnehmer am Straßenverkehr auch mit sich selber umgehen. Denn: über 90 Prozent aller Sinneseindrücke nimmt der Mensch mit dem Auge auf. Untersuchungen belegen aber, dass ein Drittel aller Verkehrsteilnehmer zu schlecht sieht.
Dies geschieht vor allem durch ein unmerkliches und schleichendes Nachlassen des Sehvermögens. Man spürt es nicht und merkt es erst sehr spät, manchmal zu spät.

Die besten Indikatoren für schlechtes Sehen sind Gefühl und Verstand: Wer schlecht sieht, fühlt sich unsicher.

Von Verkehrsteilnehmern wird ein vorausschauendes Verkehrsverhalten gefordert. Die optischen Reize haben aber zahlenmäßig und inhaltlich zugenommen, bis hin zu einer Reizüberflutung.

 

Gerade bei Dunkelheit ist besondere Vorsicht geboten. Bei Nacht beträgt die menschliche Sehleistung nur noch 20 Prozent des Tageswertes. Kommen dann noch schlechte Sichtverhältnisse durch Regen, Nebel, Schneefall oder Blendung hinzu, kann es sehr kritisch werden.

Bei Nachtfahrten kommt es auf eine gute Kontrastsehschärfe an. Wer sicher fahren will, der sollte auch schwache Helligkeitsunterschiede - etwa einen dunkel gekleideten Fußgänger auf einer regennassen dunklen Fahrbahn - noch gut erkennen können. Diese Fähigkeit nennt man Dämmerungssehen.
Einschränkungen des Dämmerungssehens kommen nicht selten vor, auch oft bei Fahrern, die tagsüber völlig normal sehen und keine Brille tragen. Davon Betroffene fühlen sich bei Nachtfahrten oft unwohl und unsicher.
 

Tipp:
Wenn Sie sich unsicher fühlen, dann lassen Sie Ihre Augen überprüfen. Sehschwächen lassen sich in den meisten Fällen durch Brillen oder Kontaktlinsen korrigieren.
 

Weitere Tipps für gutes Sehen im Straßenverkehr:

  • Wenn Sie durch die Scheinwerfer entgegenkommender Fahrzeuge geblendet fühlen, versuchen Sie Ihren Blick sehr bewusst am rechten Fahrbahnrand zu halten.
  • Lassen Sie spätestens alle zwei bis drei Jahre Ihre Sehleistung beim Optiker oder Arzt testen. Dies auch, wenn Sie schon Brillen oder Kontaktlinsen tragen. Wenn Sie über 40 Jahre jung sind, sollten Sie diesen Rat besonders ernst nehmen.
  • Windschutzscheiben an Fahrzeugen und Visiere bei Schutzhelmträgern stets säubern. Sonst ergibt sich eine zusätzliche Reduzierung der Sehleistung um 10 bis 25 Prozent. Bei Gegenlicht kann die Verschmutzung gefährliches Streulicht verursachen. Ein ähnlicher Effekt ergibt sich, wenn die Scheibe durch Steinschlag beschädigt ist.
  • Brillengläser mit Entspiegelung erhöhen den Kontrast beim Sehen, vor allem nachts.
Licht an - auch tagsüber

Durch die Einführung von Tagfahrlicht in Skandinavien konnten dort, seit den 1970er Jahren, zahlreiche Leben gerettet und die Anzahl der Unfälle deutlich gesenkt werden.

Ein Feldversuch der Landesverkehrswacht Niedersachsen brachte dazu auch sehr positive Ergebnisse: 25 Prozent aller tödlichen Unfälle und 35 Prozent der Zusammenstöße zwischen entgegenkommenden Fahrzeugen konnten vermieden werden.

Die EU erwägt aufgrund der eindeutigen Ergebnisse aller Studien und bestehender Erfahrungen eine Pflicht für den Einbau von automatischem Tagfahrlicht in Neufahrzeugen.
 

Tipp:
Fahren Sie tagsüber mit eingeschaltetem Abblendlicht, zumindest aber immer dann, wenn die Witterungs- und Sichtverhältnisse schlecht sind.

Zweiradfahrer besonders gefährdet

Erfahrene Motorradfahrer wissen das. Nur so können Sie sich einigermaßen gegen Fahrfehler anderer schützen, insbesondere beim Linksabbiegen von Fahrzeugen, die Ihnen entgegenkommen.

Das Fahrlicht des Motorrades muss bei jeder Fahrt auch tatsächlich eingeschaltet sein. Werden zusätzliche Scheinwerfer angebaut, so ist jedenfalls das Signalbild des einspurigen Fahrzeugs zu erhalten. Zu den einzelnen Ausrüstungsvorschriften können die technischen Prüfstellen der Überwachungsinstitutionen angesprochen werden.

Für Motorradfahrer ist im Winterhalbjahr eine defensive, vorausschauende Fahrweise mindestens so wichtig wie im Sommer.

Auf rutschigen Straßenbelägen ist plötzliches Beschleunigen und Bremsen ebenso unfallträchtig, wie ruckartige Lenkmanöver.

Neben einer besonderen Funktionsbekleidung, die Wärme speichert und Feuchtigkeit transportiert, ist ein besonderes Augenmerk auf das Helmvisier zu legen.
Kratzer und Schmutz auf dem Visier beeinträchtigen die Sicht erheblich, besonders bei Dunkelheit und im Tagesverlauf, besonders bei tief stehender Sonne.

Auf keinen Fall getönte Visiere benutzen, da hier die Lichtdurchlässigkeit sehr stark reduziert ist.

Tipp:
Immer mit Helm und Licht! Fahren Sie stets defensiv und bleiben hoch aufmerksam dafür, dass andere Fehler machen könnten. Sie sind der Schwächere, auch wenn Sie Recht haben.
Bei Schnee- oder Eisglätte - Motorrad stehen lassen !

In dringenden Fällen: Polizeinotruf 110