"Kein Flyer, kein Plakat kann die Leute unmittelbarer und nachhaltiger erreichen als Ihre erlebten Geschichten. Mit Ihrem Engagement helfen Sie nicht nur Menschen, Sie können sogar Leben retten. Das ist gar nicht hoch genug zu würdigen. Ich danke ihnen dafür aufrichtig und von ganzem Herzen!"
Polizeipräsidentin Friederike Zurhausen hob die persönlichen Schilderungen von Notärzten, Seelsorgerinnen und Seelsorgern, Angehörigen von Unfallopfern, Feuerwehrkräften sowie Polizeibeschäftigten in den Crash Kurs-Veranstaltungen als besonders wertvoll hervor. "Ihre Erlebnisse, Ihre Erfahrungen, Ihre Botschaften machen die jungen Menschen betroffen. Das zeigen die Reaktionen und ist spürbar durch die Stille im Raum. Sie berichten schonungslos, was Sie erlebten, was Sie sehen mussten, wie Sie sich fühlten und bis heute damit fühlen. Sie machen die schrecklichen Folgen von Leichtsinn und Übermut deutlich. Sie lassen die jungen Menschen diesen Schrecken nachempfinden. Ich bin davon überzeugt, dass viele der Schülerinnen und Schüler, die wir im Crash Kurs erreichen wollen, nachhaltig beeindruckt sind und die richtigen Lehren daraus ziehen."
Crash Kurs NRW
2009 war das Präventionsprojekt für junge Erwachsene durch die nordrhein-westfälische Polizei als Pilotprojekt ins Leben gerufen worden. Hintergrund waren die hohen Unfallzahlen unter den 18- bis 24-jährigen Verkehrsteilnehmenden.
Seit 2011 wird der Crash Kurs im Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Recklinghausen angeboten. Im Laufe eines jeden Schuljahres werden 37 Veranstaltungen in allen zehn Kommunen des Kreises Recklinghausen sowie in der Stadt Bottrop durchgeführt. So besuchen jedes Jahr rund 8.000 Schülerinnen und Schüler ab der zehnten Jahrgangsstufe das Programm. Kooperationspartner sind 73 Schulen (Förderschulen, Gesamtschulen, Realschulen und Gymnasien) sowie das Unternehmen Evonik als Ausbildungsbetrieb. Seit 2011 haben im Kreis Recklinghausen und Bottrop mehr als 80.000 Schülerinnen und Schüler am Crash Kurs NRW teilgenommen.
Der Crash Kurs NRW ist fester Bestandteil der Präventionsarbeit der Polizei. Die Botschaften: Fahrt nicht zu schnell. Finger weg von Drogen und Alkohol. Nicht durchs Handy ablenken lassen. Schnallt Euch immer an. Bekannte Botschaften, die im Crash Kurs aber drastisch transportiert werden. Die Brutalität von Unfällen wird schonungslos gezeigt - anhand von Bildern von Fahrzeugwracks, Videos, aber vor allem durch persönliche Berichte, die unter die Haut gehen. Dies soll dazu beitragen, die jungen Erwachsenen nachhaltig zu einem verantwortungsvollen Handeln im Straßenverkehr anzuregen und damit Unfällen vorzubeugen.