Die Polizei Recklinghausen hat in den letzten Tagen 21 Kolleginnen und Kollegen zu Betreuerinnen und Betreuern ausgebildet, die den Betroffenen in einer solch belastenden Situation und auch in der ersten Zeit danach zur Seite stehen. "Bei einer Todes- oder Unglücksfallbenachrichtigung können alle Betroffenen, auch die Einsatzkräfte, an ihre Grenzen stoßen," betont Polizeipräsidentin Friederike Zurhausen. "Wir möchten, dass die Hinterbliebenen nach einem Schicksalsschlag bestmöglich unterstützt werden und einen zuverlässigen Ansprechpartner oder Ansprechpartnerin haben."
Für die Fortbildung kamen die Teilnehmer in der Friedenskirche in Herten zusammen. Neben den Opferbetreuenden waren auch die Behördenleiterin, Verkehrsreferentin Maria del Carmen Fernandez Mendez aus dem Innenministerium, Polizeiseelsorger und weitere Referenten und Multiplikatoren vor Ort.
"Die Überbringung von Todesnachrichten ist ein anspruchsvoller Bestandteil polizeilicher Arbeit. Sowohl mir als auch Herrn Minister Reul ist wichtig, dass wir als Polizei NRW diese schwierige und verantwortungsvolle Aufgabe gut meistern. Ich habe mich sehr gefreut, heute so viele Polizistinnen und Polizisten aus unterschiedlichen Dienststellen des PP Recklinghausen kennenlernen zu dürfen. Es begeistert mich, dass sowohl lebens- und dienstältere als auch sehr junge Beamtinnen und Beamte diese Aufgabe freiwillig wahrnehmen wollen", so Frau Fernandez Mendez.
Gemeinsam tauschten die Teilnehmenden Erfahrungen aus und sprachen über Erwartungen und Herausforderungen an die neue Aufgabe. Dabei ging es auch um die zentrale Frage: "Wie überbringe ich eine Todes- oder Unglücksbenachrichtigung professionell und respektvoll?" Ein wichtiger Punkt ist eine gute und individuelle Vorbereitung. Die Opferbetreuenden informieren sich über die persönlichen Lebensumstände und ob beispielsweise Kinder im Haushalt leben. Die Betreuerinnen und Betreuer versuchen, möglichst viele Fragen der Hinterbliebenen zu beantworten. Die Behördenleiterin ergänzt: "Uns ist bewusst, dass Worte nur wenig Trost spenden können. Wir lassen die Angehörigen aber nicht alleine."
Die Opferbetreuenden sind rund um die Uhr erreichbar. "Für dieses Engagement danke ich den Kolleginnen und Kollegen," so Friederike Zurhausen.