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Autobahn
Gewerblicher Personen- und Güterverkehr
Das Bundesverkehrsministerium hat im Juni 2014 die Verkehrsprognose bis 2030 veröffentlicht: Der Verkehr wird deutlich zunehmen.
IM NRW

Gemäß der am 18.06.2014 veröffentlichten Verkehrsprognose des Bundesverkehrsministeriums steigt der Güterverkehr bis 2030 um 39 Prozent und der Personenverkehr um 13 Prozent.

In nachfolgenden  Bereich finden Sie weitere Informationen über die Ergebnisse der Verkehrsprognose 2030, Lkw-Unfälle, Fahrassistenzsysteme und Fernfahrerstammtische.

Zentrale Ergebnisse der Verkehrsprognose 2030 im Einzelnen

Beim Güterverkehr macht sich die weiterhin hohe Dynamik des internationalen Handels mit seinen Auswirkungen auf grenzüberschreitende (+ 42 Prozent) und Transitverkehre (+ 52 Prozent) deutlich bemerkbar; auch der Binnenverkehr wächst stark an (+ 31 Prozent). Die Bahn wird mit rd. 43 Prozent den stärksten Zuwachs bei der Verkehrsleistung haben, gefolgt vom Lkw mit rund 39 Prozent und dem Binnenschiff mit rund 23 Prozent.

Der motorisierte Personenverkehr wird weiter zunehmen - trotz abnehmender Einwohnerzahl. Der Zuwachs beim Pkw-Verkehr um rund 10 Prozent ist vor allem auf eine höhere "Automobilität" der älteren Bevölkerungsgruppen zurückzuführen. Der öffentliche Straßenpersonenverkehr inklusive der Fernbuslinien steigt um 6 Prozent. Bahnverkehre nehmen um rund 19 Prozent zu. Mit einem Anstieg um rund 65 Prozent ist der Luftverkehr auch weiterhin eine Wachstumsbranche.

Die Verkehrsprognose 2030 ist die Grundlage für die derzeit laufenden Arbeiten am Bundesverkehrswegeplan (BVWP) 2015. Die gesamtwirtschaftliche Bewertungsphase der rund 2000 eingereichten Projektvorschläge zur Erstellung des neuen BVWP kann nun beginnen. Die Projektvorschläge werden dabei einer standardisierten Bewertung unterzogen zum Beispiel: Kosten-Nutzen Analyse, umwelt- und raumordnerische Beurteilung.

Quelle: Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI)

Lkw-Unfälle

Gerade auf Bundesautobahnen sind die Folgen von Lkw-Unfällen am schwersten.

Abstands- und Geschwindigkeitsverstöße sowie Fahrstreifenwechsel sind nach polizeilichen Erkenntnissen hier die wesentlichen Ursachen von Lkw-Unfällen auf Autobahnen.

Hinzu kommen bestimmte "spezifische Faktoren“, die wesentliche Faktoren für die Unfallschwere auf Autobahnen sind. Zu diesen Faktoren gehören:

•    Fahrgeschwindigkeiten (die zugelassenen 80 km/h werden nicht selten überschritten)
•    Ablenkung (z. B. Telefonieren oder Kaffee kochen während der Fahrt)
•    Monotonie
•    geringe Gurtanlegequote
•    Nichteinhalten von Lenk- und Ruhezeiten
•    nicht (ausreichend) gesicherte Ladung.

Unterstützung für schwierige Situationen: Fahrassistenzsysteme

Welche technischen Lösungen gibt es und wie können sie dazu beitragen, Verkehrsunfälle und deren oftmals schweren Folgen zu verhindern oder wenigstens zu verringern?

Fahrerassistenzysteme FAS - Englisch: Advanced Driver Assistance Systems (ADAS) sind elektronische Zusatzeinrichtungen. Sie unterstützen Fahrer in bestimmten Situationen. Sie wirken teilweise oder völlig eigenständig auf Antrieb, Steuerung (z. B. Gas, Bremse) oder Signaleinrichtungen ein oder warnen kurz vor kritischen/während kritischer Situationen; die Verantwortung bleibt jedoch beim Fahrer.

Angeboten werden verschiedene Systeme. Zu den wichtigsten Fahrerassistenzsystemen zählen

•    der Abstandsregeltempomat (Adaptive Cruise Control),
•    das Notbremssystem (Active Brake Assist),
•    der Spurassistent (Lane Guard System),
•    der Spurwechselassistent (Lane Change Assist) und
•    das elektronische Stabilitätsprogramm (Electronic Stability Program).

Der Abstandsregeltempomat (Adaptive Cruise Control = ACC) passt je nach gewählten Voreinstellungen selbstständig Fahrgeschwindigkeit und Abstand zum vorausfahrenden Fahrzeug an. Es reagiert allerdings erst ab einer Geschwindigkeit von 25 km/h und ist vor allem auf Schnellstraßen und Autobahnen sinnvoll nutzbar. Kernelement ist ein Radarsensor mit ca. 150 Meter Sichtweite, der Abstand und Relativgeschwindigkeit des vorausfahrenden Autos auf der eigenen Fahrspur erkennt. Aus diesen so gewonnen Daten, dem eigenen Spurverlauf, der eigenen Geschwindigkeit und den Aktionen des Fahrers errechnet das zentrale Steuergerät die beste Annäherung und wirkt auf Motordrehzahl und Bremsen (Dauer- und Betriebsbremse) ein. Schnelligkeit, Beschleunigung und Verzögerung wird aktiv geregelt und dadurch der Abstand eingehalten.

Das Notbremssystem (Active Brake Assist = ABA) ist ein Notbremsassistent und stellt eine Erweiterung des zuvor beschriebenen Abstandsregeltempomat dar, um so Auffahrunfälle zu verhindern. Bei zu geringem Abstand zum vorausfahrenden Auto wird der Fahrer durch ein optisches Signal gewarnt. Reagiert er nicht, folgt ein akustisches Signal. Reagiert der Fahrer auch dann noch nicht, wird automatisiert zunächst eine Teilbremsung ausgelöst. Gibt es erneut keine Reaktion von Seiten des Fahrers, wird durch eine automatische Vollbremsung das Fahrzeug zum Stillstand gebracht. Diese Technik kann zwar Unfälle nicht immer verhindern, aber die Kollisionsgeschwindigkeit und damit eventuell schwere Unfallfolgen werden erheblich verringert.

Der Spurassistent (Lane Guard System = LGS) hält das Fahrzeug in seiner Fahrspur. Verlässt das Fahrzeug seine Fahrspur ohne zu blinken (zu dichtes Heranfahren an Seiten- oder Mittelstreifen bzw. unbefestigte Straßenränder), warnt das System den Fahrer optisch, akustisch oder durch Vibrationsalarm und sorgt so für erhöhte Aufmerksamkeit.

Der Spurwechselassistent (Lane Change Assist = LCA) warnt beim Überholvorgang vor einer möglichen Kollision mit von hinten kommende oder sich im toten Winkel befindende Autos und Personen. Die Aktivierung erfolgt über die Betätigung des Blinkers.

Das Elektronische Stabilitätsprogramm (Electronic Stability Program = ESP) wirkt in schwierigen Fahrsituationen auf Bremsen und/oder Antrieb eines Fahrzeugs ein (z. B. zu hohe Geschwindigkeit in Kurven, unterschiedlicher oder schlechter Straßenbelag). Dabei wird an den Rädern der Antrieb verringert oder eines oder mehrere Räder abgebremst. So kann ein Über- oder Untersteuern vermieden werden.

 

Folgende Sicherheitssysteme sind für den gewerblichen Personen- und Güterverkehr vorgesehen:

Fahrstabilitätsregelsystem - EVSC (Eletronic Vehicle Stability Control)
Quelle: VO (EG) Nr. 661/2009 i.V.m. UNECE-Regelung 13

Spurverlassenswarner - LDWS (Lane Departure Warning Systems)
Quelle: VO (EG) Nr. 661/2009 i.V.m. VO (EU) Nr. 351/2012

Fortschrittliche Notbremssysteme - AEBS (Advanced Emergency Braking Systems)
Quelle: VO (EG) Nr. 661/2009 i.V.m. VO (EU) Nr. 347/2012

Fahrerassistenzsysteme erhöhen die Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmer. Sie entlasten den Fahrer und bringen ihn sicher zum Ziel. Aber: Assistenzsysteme entlassen den Fahrer nicht aus der Verantwortung. Sie können ihn unterstützen, damit er sich besser auf den fließenden Verkehr konzentrieren kann sowie überall dort, wo die Technik besser und schneller reagieren kann als der Mensch.

Fernfahrerstammtische

Seit vielen Jahren finden regelmäßige Fernfahrerstammtische an Autobahnen statt, mittlerweile an zahlreichen Standorten im gesamten Bundesgebiet. Dort kommen Polizeibeamtinnen und Polizeibeamte mit Kraftfahrerinnen und Kraftfahrern zusammen, um ungezwungen Probleme rund um den Verkehr zu diskutieren.

Eine Zusammenfassung über bundesweit stattfindende Fernfahrerstammtische finden Sie hier: http://www.fernfahrerstammtisch.de/

Fernfahrerstammtische in NRW gibt es bei der Polizei Düsseldorf und Münster.

Der Fernfahrerstammtisch Düsseldorf findet jeden 2. Mittwoch im Monat in der Zeit von 17 bis 19 Uhr in der Rast- und Tankanlage "Ohligser Heide Ost", BAB 3, Richtungsfahrbahn Arnheim statt. Zusätzliche Informationen finden Sie hier.

Der Fernfahrerstammtisch Münster findet jeden 1. Mittwoch im Monat um 17 Uhr in der Raststätte Münsterland-Ost, BAB 1, Richtungsfahrbahn Bremen statt. Zusätzliche Informationen finden Sie auf den Internetseiten der Polizei Münster.
 

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