Polizeipräsidium Recklinghausen veröffentlicht Kriminalitätsbericht 2023

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Polizeipräsidentin Friederike Zurhausen und der Leitende Kriminaldirektor Jürgen Häusler halten den Kriminalitätsbericht 2023 in den Händen.
Polizeipräsidium Recklinghausen veröffentlicht Kriminalitätsbericht 2023
Recklinghausens Polizeipräsidentin Friederike Zurhausen und der Leitende Kriminaldirektor Jürgen Häusler stellen den Kriminalitätsbericht 2023 vor.
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Polizei Recklinghausen
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Die nachfolgenden Zahlen und Informationen geben die objektive Kriminalitätsentwicklung wieder. Danach sind die Fallzahlen im vergangenen Jahr geringfügig gestiegen. Die Gesamtzahl der Straftaten stieg im Vergleich zu 2022 leicht an (+0,3% bzw. 161 Fälle). 54.572 registrierte Straftaten bei einer gestiegenen Aufklärungsquote von 53,17 Prozent (+1,17 %) wurden im Zuständigkeitsbereich des PP Recklinghausen verzeichnet. „Im landesweiten Vergleich werden die Menschen in meinem Zuständigkeitsbereich aber, wie schon seit vielen Jahren, seltener Opfer einer Straftat als anderswo. Uns ist daran gelegen, dass sich dies im Sicherheitsgefühl der Bevölkerung widerspiegelt. Dieses Ziel ist deshalb auch im aktuellen Sicherheitsprogramm fest verankert“, so Polizeipräsidentin Friederike Zurhausen. 

Mit einem neu aufgelegten Präsenzkonzept „Flex“ zur Bekämpfung der Straßenkriminalität werden wir in der Lage sein, schnell und lageangepasst auf aktuelle Vorfälle in den Kommunen des Zuständigkeitsbereichs zu reagieren. Diese Vorgehensweise hat sich im vergangenen Jahr nach den Tumulten in Castrop-Rauxel bereits bewährt. 

 

Wohnungseinbrüche:

„Es gibt Bereiche, die mich umtreiben und sorgen“, so Zurhausen. „Dazu zählen die steigenden Fälle von Wohnungseinbrüchen. 

Reisende Täter, oft aus ärmeren Ländern, Inflation und Wirtschaftskrise können Gründe, aber keine Entschuldigung für mehr Einbrüche sein“.

Wie auch im landesweiten Trend sind die Wohnungseinbruchzahlen auch im Zuständigkeitsbereich des PP Recklinghausen gestiegen. Neben dem Schaden durch den Einbruch und fehlende Wertgegenstände, hinterlassen Einbrüche oft auch psychische Schäden bei den Betroffenen. „Da war ein Fremder in meiner Wohnung – an meinen Sachen. Das hinterlässt bei vielen Geschädigten ein Trauma, das häufig lange, manchmal jahrelang anhält.“ 

Die Polizei ermittelt weiter konsequent, Einbruchsprävention und aufmerksame Nachbarn sind ebenfalls nötig, um Einbrecher zu stoppen. 

 „Schaffen Sie keine Tatanreize, sichern Sie Fenster und Türen ab und melden Sie Verdächtiges in Ihrer Nachbarschaft der Polizei“, rät Zurhausen. 

 

Messer:

Auffällig ist auch die Tatsache, dass öfter Messer vorgezeigt oder gegen andere Menschen eingesetzt werden.

„Ein harmloser Streit kann durch ein Messer so eskalieren, dass er tödlich endet. Das muss in den Köpfen der Menschen ankommen.“ so Friederike Zurhausen.

310-mal wurde bei Straftaten ein Messer gegen Menschen eingesetzt oder vorgezeigt, das sind 124 Fälle mehr, als im Vorjahr. Dies entspricht einer Steigerung um fast 67 Prozent. Seit 2019 werden die Tathandlungen mit dem Tatmittel Messer in der polizeilichen Kriminalstatistik erfasst.

„Ein Messer gehört nicht in die Hosentasche wie ein Schlüssel oder ein Handy! Bereits das Führen eines Messers in der Öffentlichkeit kann eine Straftat oder eine Ordnungswidrigkeit sein.“, sagt die Behördenleiterin. 

„Mit dem Präsenzkonzept „Flex“ können wir den Kontrolldruck erhöhen und Gesetzesverstöße auf den Straßen konsequent ahnden. Dies geschieht mit dem Ziel, dass weniger Messer in der Öffentlichkeit mitgeführt werden.“ erläutert Friederike Zurhausen die Maßnahmen.

„Erschreckend ist, dass bei einem Drittel der Fälle Messer durch Kinder, Jugendliche und Heranwachsende gegen Menschen eingesetzt oder vorgehalten werden. Deshalb gehen wir präventiv in Schulen und nutzen die Möglichkeit, mit Schülerinnen und Schülern über das Thema zu sprechen“, erläutert der leitende Kriminaldirektor Jürgen Häusler.

 

Taschendiebstähle:

Die Zahl der Taschendiebstähle ist im vergangenen Jahr erfreulicherweise zurückgegangen. 180 Fälle weniger als 2022. „Wir weisen als Polizei seit Jahren immer wieder auf die Gefahren durch Taschendiebe hin. Die Polizei hält die Augen auf Wochenmärkten, Kirmessen und Stadtfesten offen. Diese Maßnahmen scheinen im vergangenen Jahr gegriffen zu haben. Aber wir sprechen immer noch von 1.205 Diebstählen in einem Jahr“, erklärt Kriminaldirektor Häusler. „Dazu kommt, dass die Aufklärungsquote seit Jahren bei den Taschendiebstählen sehr niedrig ist. Der Diebstahl wird oft erst beim nächsten Bezahlvorgang oder zuhause bemerkt. Dann sind die Täter aber schon lange weg“, sagt Häusler.

 

Nichtdeutsche Tatverdächtige

Bei uns im Polizeipräsidium Recklinghausen sind nichtdeutsche Tatverdächtige bei den ermittelten Tatverdächtigen mit einem Prozentanteil von 32,5% vertreten. Die Zahlen im Polizeipräsidium Recklinghausen sind allerdings im Vergleich zum Landestrend (34,9%) niedriger. Ein großer Teil dieser Tatverdächtigen sind junge Männer. Grundsätzlich gilt: Junge Männer sind häufiger straffällig als andere Bevölkerungsgruppen.  Traumatisierungen, andere Wertevorstellungen, fehlende Wertevermittlung sind Faktoren, die für eine Straffälligkeit Ursachen setzen können. 

„Integration ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe und Verpflichtung. An dieser Aufgabe müssen sich alle beteiligen. Wir kommen oft zum Einsatz, wenn Integration gescheitert ist.“, erklärt Polizeipräsidentin Friederike Zurhausen. 

Im Polizeipräsidium wird durch verschiedene Dialogformate ein präventiver Beitrag zur Integration geleistet. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Polizei gehen bei verschiedenen Veranstaltungen genau dahin, wo sie Nichtdeutsche antreffen. Hier werden Gespräche für ein friedliches und straffreies Miteinander geführt.

 

Dialog

Eine Voraussetzung für viele Projekte und Maßnahmen ist die Kommunikation. „Wir müssen mit der Bevölkerung im Gespräch bleiben. Dazu sind wir im vergangenen Jahr mit einem neuen Projekt an den Start gegangen – der AnsprechBAR. Das gibt den Menschen in meinem Zuständigkeitsbereich die Möglichkeit, ganz direkt mit der Polizei in Kontakt zu kommen. Gleichzeitig erfahren wir, wo in unserem Zuständigkeitsbereich „der Schuh drückt“ und können entsprechend gegensteuern“, so die Behördenleiterin. Die AnsprechBAR wird im laufenden Jahr fortgesetzt.   

Der vorliegende Pressetext gibt nur einen kleinen Überblick aus dem ausführlichen und umfangreichen Kriminalitätsbericht 2023. In dem Bericht selbst finden Sie Statistiken und Entwicklungen der einzelnen Deliktsfelder – auch heruntergebrochen auf die einzelnen Städte im Zuständigkeitsbereich der Polizei Recklinghausen.

Den gesamten Kriminalitätsbericht finden Sie unten auf dieser Seite.

Für Rückfragen von Medienvertretern steht der Leiter der Direktion Kriminalität, Leitender Kriminaldirektor Jürgen Häusler, am Tag der Veröffentlichung ab 11:30 Uhr telefonisch zur Verfügung. Die Medienanfragen werden unter der Nummer 02361 55 1031 koordiniert.

In dringenden Fällen: Polizeinotruf 110